Flexibleres Kapital – mehr Spielraum für Aktionäre
Interview mit Verwaltungsratspräsident Stephan Büsser zum geplanten Aktiensplit

I Allgemein

Bei der nexMart Schweiz AG ist ein Aktiensplit angedacht – Der VR-Präsident erläutert die Hintergründe und die Zusammenhänge, die zur Idee des Aktiensplits führten.


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„Die nexMart Schweiz AG ist gut unterwegs – die Dividendenfähigkeit und der gestiegene Aktienwert stützen diese Einschätzung. Das nexmart-Wertpapier stösst zunehmend auf Interesse, die Gründungsaktionäre sehen heute ihren Einsatz refinanziert. Der Verwaltungsrat wird an der GV 2018 ein Aktiensplit beantragen, um den Aktionären mehr unternehmerischen Handlungsspielraum zu geben. VR-Präsident Stephan Büsser erklärt.“

Herr Büsser, die nexMart Schweiz AG hat 15 Jahre nach Gründung die Wegmarke der Dividendenfähigkeit erreicht. Wo steht das Unternehmen, wo die Branche – in einer Gesamtsicht?

In den vergangenen anderthalb Jahrzehnten haben wir einen Paradigmenwechsel von der digitalen «Selbstverwaltung» zur digitalen «Gesamtkommunikation» gesehen. Also die Akzeptanz und Nutzung der neuen Möglichkeiten auch zur externen Kommunikation mit Lieferanten, mit Kunden, mit Partnern aus diversen Sektionen. Das ist ein grosser mentaler Schritt, zu dem nexmart viel beigetragen hat. Wobei es nicht nur um «Möglichkeiten», sondern um handfeste Nutzenpotenziale und Mehrwerte geht. Dass diese Erkenntnis breit angekommen ist, zeigt sich in unseren steigenden Kennwerten, aber auch in den aktuellen Initiativen zum Aufbau paralleler Strukturen. Werdegang und Position der nexMart Schweiz AG bestätigen, dass wir als Pioniere den richtigen Weg im E-Commerce-Bereich gesucht und gefunden haben.

Kurz: Die Branche hat verstanden, dass digitale Prozesse Gewinn bringen?

Einsparung und Gewinn – für Lieferanten und Handel gleichermassen, und im weiteren Sinne auch für die Endkundschaft. Je mehr man die gebotenen Möglichkeiten nutzt, desto grösser die Einsparung. Ich erinnere an Schlagkraft und Schnelligkeit, Fehlerminimierung, Rückbotschaften, durchgängige Prozesse sowie am Ende dann mehr Zeit für Beratung und Betreuung.

Verstehen heisst Lernen. Ist der Schweizer Eisenwarenfachhandel eine «Lernende Branche»?

Bedingt, und manchmal zögerlich …(schmunzelt). Die Unternehmen, die von Beginn weg mitmachten, sind heute sehr gut aufgestellt – organisatorisch, beim Know-how sowie mit guten Daten. Andere, die erst einmal zuschauen wollten, lernen spätestens jetzt, dass der Einstieg in E-Commerce ohne gute Daten sehr schwierig ist. Wir sehen also unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten und -willigkeiten. Menschlich zwar, aber es kann sich nachteilig auswirken. Denn 15 Jahre ohne aktive Datenpflege lassen sich nicht im Handumdrehen kompensieren.

Indem die Nutzenpotenziale der nexmart-Leistungen bekannt sind, wird auch das Unternehmen selbst auf verschiedenen Stufen attraktiver.

Durchaus – und damit steigen Wert und Nachfrage nach unseren Aktien. Wir haben die Verkaufsbereitschaft im bestehenden Aktionariat intensiv sondiert und sind dabei auf wenig Gegenliebe gestossen – was ja an und für sich positiv ist. Eine andere Antwort auf die steigende Nachfrage wären natürlich eine Kapitalerhöhung, also neue Aktien. Das brächte den bisherigen Aktionären aber eine «Verwässerung», indem ihr Anteil am Gesamtkapital prozentual sinken würde, wenn sie nicht mitziehen und den Anteil verteidigen. Um diesen halten zu können, wären sie also zu Zukäufen gezwungen, und wir müssten das frische Kapital sinnvoll einsetzen können. Das ist aber bei ohnehin guter Finanzlage kein Thema. Deshalb beantragen wir der GV 2018 ein Aktiensplit im Verhältnis 1:5. Das heisst, jeder Aktionär der nexMart Schweiz AG hat fünfmal mehr Aktien zu je einem Fünftel des vormaligen Nennwerts – der Anteil bleibt bei unverändertem Aktienkapital gleich. Aus derzeit 60 Aktien à nominell 50 TCHF werden neu 300 Aktien à nominell 10 TCHF.

Die nexmart-Aktie ist deutlich gestiegen. Was bedeutet das für den Aktionär?

Zunächst verweise ich auf die zehnprozentige Beteiligung der nexMart Schweiz AG an der nexMart GmbH + Co. KG in Deutschland. Wir können also als Gesellschafter an deren globalen Wachstum partizipieren, was auch unsere eigenen Aktien stärken wird. Ohne hier jetzt exakte Zahlen nennen zu wollen, lässt sich grob skizzieren: Wer heute sein halbes Aktienpaket verkauft, hat seine Anfangsinvestition als Gründeraktionär refinanziert. Das eigene Risiko ist eliminiert, man kann sich auf weitere Gewinne freuen und das einst eingeschossene Geld anderweitig verwenden – etwa in neue EDV-Projekte.

Aktionäre und Inhaber einer Einzelaktie können aber keine halbe Aktie verkaufen – und erst noch mit im «nexmart-Boot» bleiben. Die nexmart-Aktie wird mit dem angedachten Split also besser handelbar, ohne dass dem bestehenden Aktionariat daraus Nachteile erwachsen. Das macht rundherum Sinn!

Ja, wir hoffen, dass die GV 2018 den Aktiensplit verabschiedet und wir die eine oder andere Aktie zurückkaufen und an Neuinteressenten abgeben können. Die rege Nachfrage ist das eine, die strategische Einbindung bestimmter Unternehmungen für einen langfristigen Erfolg das andere. Das sind Unternehmen, mit denen wir ein strategisches Zusammengehen im E-Business anstreben, was wiederum den Grund der Vernetzung und so die Branchenkohäsion stärkt. Das Interesse besteht, ein Aktiensplit mit wohldosiertem Rück- und Weiterverkauf unserer Papiere wäre also ideal. Beim aktuell hohen Aktienwert passt der Zeitpunkt ebenfalls.

Weiterentwicklung ist offenbar die nexmart-Losung …

Permanent! Die Dividendenfähigkeit samt möglicher steuerfreier Ausschüttung sowie die anvisierte Verbreiterung unseres aktuellen Aktionariats stehen für eine gesunde Entwicklung der nexMart Schweiz AG. Wir sind ein Kompetenzzentrum und Branchenstandard zugleich für E-Commerce im Schweizer Eisenwarenhandel. Und wir wollen unseren Vorsprung und die Erfahrung weiterhin einfliessen lassen und allen Marktakteuren Mehrwerte zugutekommen lassen. Ich spreche explizit damit auch unsere Offenheit für alle Akteure, ohne Selektion und Einbindung in geschlossene Gruppen aus. Wir sehen auf langfristige Sicht darin nach wie vor das beste Modell für unsere Branche. – Im Übrigen ist die nexMart Schweiz AG als eigenständige Aktiengesellschaft eben ihren Aktionären – und damit dem Überleben per se – verpflichtet. Ein Projekt lässt sich dagegen sang- und klanglos beerdigen, das definitive Scheitern einer Unternehmung führt jedoch zwangsläufig in den Konkurs, meist mit Nebengeräuschen. Nicht nur, aber auch deswegen geben wir permanent vollen Schub und sind deshalb der richtige Partner für E-Business in unserer Branche. Mitmachen ist zukunftsorientiert, sinnvoll und attraktiv – unsere bisherige erfolgreiche Entwicklung zeigt dies eindrucksvoll auf!